Sehr viele von uns haben bereits in der Kindheit gelernt „unpassende“ Gefühle zu unterdrücken oder recht schnell auf das Gefühl umzuschalten, das gebraucht wurde, damit man geliebt und anerkannt
wird.
Denn oft war Wut oder Angst nicht angebracht, man wurde als „kleiner Giftzwerg“ oder „Angsthase“ verurteilt und das wollte man auf gar keinen Fall. Damit bekam man die Ablehnung zu spüren, die jedoch so schrecklich und fürchterlich war, sodass man lieber unter allergrößten Anstrengungen bewies wie „lieb“ und wie „tapfer“ man ist, damit man Liebe und Wertschätzung zurück bekam.
Wie es in einem innen drinnen aussah, hat man geflissentlich weg gemacht und weit in sich vergraben.
Diese Taktik funktionierte bestens, auch heute noch! Bis zu einem gewissen Grad ist es uns noch immer möglich all die hässlichen und nicht erwünschten Gefühle, die da hochkommen wegzuschieben und
auch zu ignorieren.
Wer meint, dass es damit getan ist und die Gefühle weg sind, der irrt sich gewaltig!
Sie sind noch immer da, sie haben es sich bei uns „gemütlich“ gemacht und warten darauf, dass man sie doch endlich einmal sieht, annimmt und fühlt!
Besonders gut funktioniert das in unseren Beziehungen, wo wir immer wieder mit diesen verdrängten Gefühlen in Kontakt kommen, ständig ploppen sie hoch und machen uns das Leben schwer…lästig und
unangemeldet sind sie auf einmal da! Du meinst zwar, dass dein Partner so fies oder gemein ist, jedoch ist er da, um dich auf deine verdrängten Gefühle der Wut, Angst, Neid, Hass, Frust
aufmerksam zu machen!
Wenn wir in der Partnerschaft dieselbe Methode anwenden, wie wir es als Kind getan haben, nämlich wegdrücken oder ignorieren der "unpassenden" Gefühle, dann verlieren wir
immer mehr an Leichtigkeit, Freude, Frieden, Fülle und Liebe zu uns selbst.
Wir verlieren uns in uns selbst – wir spalten uns von uns selbst ab. Wir sind nicht authentisch. Jede einzelne Emotion möchte integriert und angenommen werden - alle unsere Gefühle
gehören zu uns - das gehört dazu zu dem Prozess, denn wir unbewusst anstreben, um Ganz-zu-Sein.
Jedes dieser unterdrückten Gefühle hat noch dazu eine Riesenkraft – es ist also daher anstrengend es ständig wegzudrücken! Dieses Gefühl zeigt dir auch welche Bedürfnisse du hattest oder hast,
sodass du dich in Form einer liebevollen Selbstfürsorge um dich kümmern darfst.
„Wenn Wut oder eine andere starke Emotion auftaucht, zeigt dies mir, woran ich selbst arbeiten muss.“ – Byron Katie
Meiner Meinung nach der beste Barometer, der mir in meiner persönlichen Entwicklung zeigt, wo noch etwas heilen bzw. was ich noch liebevoll annehmen darf. Dazu gehört eine Portion Mut und
Selbstreflexion - in meinen Beratungen wende ich einige Hilfsmittel an, um dem "Geheimnis" auf die Spur zu kommen!
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